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Marcel Reif mit Sylvia Löhrmann im Gespräch

Ausstellungseröffnung „Deutschland.Israel.Einblicke“

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Marcel Reif mit Sylvia Löhrmann im Gespräch

Wenn von den „Beziehungen“ zwischen Deutschland und Israel die Rede ist, dann wird es schnell staatstragend – oder schwarz-weiß. Die vergangenen Monate haben das Bild von Israel und den Israelis bei vielen Menschen ins Wanken gebracht. Doch Israel ist viel mehr als ein Kriegs- und Krisenstaat. Während es legitim ist, die israelische Regierung und ihr Vorgehen zu kritisieren und die Einhaltung des Völkerrechts anzumahnen, registrieren wir gleichzeitig, dass Antisemitismus, und gerade auch der Israel bezogene Antisemitismus – auch in Nordrhein-Westfalen in erschreckender Weise zugenommen hat. 

Am 13. Mai 2025 wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zu 60-Jahren deutsch-israelischer Beziehungen die Ausstellung „Deutschland. Israel. Einblicke“, mit großem Erfolg im Landtag eröffnet. Die Ausstellung gibt Stimmen aus zwei vielfältigen Zivilgesellschaften wider. Sie richtet den Blick auf die Lebenswelten von Israelis und Deutschen, die sich tatsächlich begegnen. In der Ausstellung füllen Menschen des öffentlichen Lebens etwas Abstraktes, nämlich die „Deutsch-Israelischen Beziehungen“, mit Leben. Sie haben auf zwei Fragen geantwortet: Woran denkst Du, wenn Du an Israel denkst? Woran denkst Du, wenn Du an Deutschland denkst? 

Die Antworten sind so vielfältig wie die Menschen, die sie formulieren. Menschen, die jung oder alt sind, die sich politisch konservativ, progressiv oder »weder-noch« verorten, die verschiedene religiöse Zugehörigkeiten haben und die unterschiedliche Lebenserfahrungen mitbringen. Sie alle haben verschiedene Zugänge zu den Fragen gewählt und nehmen uns mit auf sehr persönliche und oft emotionale Reisen. Ihre Zitate zeugen von Zwischenmenschlichkeit und Emotionen, persönlichen Verbindungen und gemeinsamem Erleben.

Zur Eröffnung sprachen Landtagspräsident André Kuper, Minister und Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski und der Vorsitzende der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus Derviş Hızarcı. Als besonderen Gast konnte die Beauftragte für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur den Sportjournalisten Marcel Reif begrüßen. Marcel Reif ist einer der portraitierten Persönlichkeiten der Ausstellung und sprach im Gespräch mit der Beauftragten unter anderem über seine Kindheit in Tel Aviv und seine späteren (Familien-)Besuche in Israel. Gleichzeitig blickte er mit Sorge auf die Entwicklungen in Deutschland. Mit Blick auf jüdische Einrichtungen, wie das Jüdische Museum Berlin konsternierte er 

Das ist wie Fort Knox gesichert. Wo sind wir denn? (...) Ich hätte gerne ein deutsches Leben, in dem jüdisches Leben der normalste Teil der Welt ist.

 – Was für eine großartige Botschaft, die zugleich Mahnung und Auftrag ist, an einer besseren Zukunft zu arbeiten. 

Die Ausstellung „Deutschland.Israel.Einblicke“ kann kostenfrei ausgeliehen und gezeigt werden. Bei Interesse wenden Sie sich für nähere Informationen an antisemitismusbeauftragte@stk.nrw.de.

Das Buch „Ich sehe was, was Du nicht siehst. Deutschland. Israel. Einblicke.“, auf dem die Ausstellung beruht, kann unter https://www.kiga-berlin.org/news/ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst-deutschland-israel-einblicke/ kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden.

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Ausstellung "Deutschland-.Israel.Einblicke"
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Gruppenfoto Ausstellungseröffnung