Essen: Schüsse auf Rabbinerhaus
Am Morgen des 18. November 2022 wurden Einschusslöcher an der Tür des ehemaligen Rabbinerhauses der Alten Synagoge Essen entdeckt.
Mit einer scharfen Waffe hat ein derzeit noch unbekannter Mann mindestens vier Mal auf das Rabbinerhaus geschossen. Die Schüsse trafen laut einem Polizeisprecher eine verglaste Eingangstür. Der Rahmen sei beschädigt, und es gebe Schüsse durch die Scheibe. Innenminister Herbert Reul sprach bei seinem Besuch vor Ort von einem Anschlag. Der Staatsschutz ermittelt. Die Polizei hat Bilder von Überwachungskameras veröffentlicht und bittet um Mithilfe.
Die Antisemitismusbeauftragte macht deutlich, dass jeder, der jüdische Einrichtungen angreife, auch unsere Gesellschaft angreife, denn jüdisches Leben ist unverzichtbarer Teil unseres Zusammenlebens.
Meine Solidarität gilt der jüdischen Gemeinde Essen. Ich hoffe, dass die eingeleiteten Ermittlungen und veröffentlichten Bilder zur Tat helfen, schnell Täter und Hintergründe aufzudecken. Der Anschlag zeigt, den Kampf gegen Antisemitismus müssen wir als gesamte Gesellschaft führen.
Die Alte Synagoge wird von der Jüdischen Gemeinde Essen nicht mehr für Gottesdienste genutzt und ist heute das Haus der jüdischen Kultur Essen. Es werden dort Ausstellungen zur jüdischen Geschichte gezeigt. Im ehemaligen Rabbinerhaus sind das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte sowie Räume der Universität Duisburg-Essen untergebracht.