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60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen

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Am 14. Mai 2025 wurden in einem Festakt im Landtag Nordrhein-Westfalen 60 Jahre deutsch-israelischer diplomatische Beziehungen begangen. Dass sich die Beziehungen so positiv entwickelt haben, kann nach dem Menschheitsverbrechen des Holocaust nicht als selbstverständlich angesehen werden. Landtagspräsident Kuper, Ministerpräsident Wüst sowie der Botschafter des Staates Israel Prosor würdigten in ihrem Reden die besonderen Beziehungen. Die Bande, die beide Länder über viele Jahrzehnte geknüpft haben, haben zu zahlreichen Austauschen und Programmen geführt. Dem demokratischen Staat Israel ist Deutschland seitdem nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich und wertegeleitet in Freundschaft verbunden. Landtagspräsident und Ministerpräsident machten in ihren Reden daher auch deutlich, dass unter Freunden auch Kritik ausgehalten werden muss und mahnten in den derzeitigen militärischen Auseinandersetzungen zur Einhaltung des Völkerrechts. Gleichzeitig muss aber auch klar sein, dass Kritik an der Regierung Israels nicht im Kontext von Antisemitismus geführt, oder aber das Existenzrecht des Staates infrage werden darf. 

Nordrhein-Westfalen hat bei dem Aufbau der Annäherung beider Länder nach dem Holocaust stets eine wichtige Rolle gespielt. Mit Leo Baeck, jüdischer Rabbiner und Gelehrter, hielt 1954 das erste Mal ein Holocaustüberlebender eine öffentliche Rede vor einem Deutschen Parlament und dies im Ständehaus vor dem Landtag Nordrhein-Westfalen. Die Israel-Mission, die alle zu klärenden Handels- und Finanzfragen im Rahmen des deutsch-israelischen Wiedergutmachungsabkommens von 1952 bearbeitete, wurde in Köln angesiedelt. Ein Besuch junger Erwachsener aus Köln in Tel Aviv-Jaffo 1960 war Vorreiter der bilateralen Jugendbegegnungen. Die erste offizielle Städtepartnerschaft wurde 1977 zwischen Wuppertal und Beer Sheva gegründet. Heute gibt es viele solcher Partnerschaften zwischen nordrhein-westfälischen und israelischen Städten. Nordrhein-Westfalen lebt die Verbindung zu Israel wie kaum ein anderes Bundesland. Nicht zuletzt wurde das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ von Köln ausgehend gefeiert.