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Schauspielhaus Düsseldorf

„Ein Übermaß an Hass ist das Ende der Demokratie“

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Veranstaltung im Düsseldorfer Schauspielhaus: Vortrag von Michel Friedman und Gespräch mit der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

„Ein Übermaß an Hass ist das Ende der Demokratie“, so Michel Friedman in seinem neuen Buch „Judenhass, 7. Oktober 2023.“

Der barbarische Terror der Hamas am 7. Oktober 2023, der auf dem Nova Festival und in den umliegenden israelischen Ortschaften nahe des Gaza-Streifens zu unvorstellbaren Gräueltaten geführt hat, erschüttert die Demokratien. „Denn Brandanschlägen auf Synagogen, der Hetze an Schulen, dem offen zu Tage getretenen Judenhass in Deutschland muss entschieden entgegengetreten werden“, so Michel Friedman. 

Demokratinnen und Demokraten respektieren nicht nur die Würde und Rechte jedes einzelnen Menschen, sie treten auch für diese ein. Der renommierte Publizist, Philosoph und Rechtsanwalt Michel Friedman tut dies seit Jahren. Er schreibt und spricht gegen den Hass und ist ein unermüdlicher Kämpfer für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie den respektvollen Umgang aller gesellschaftlichen Gruppen und Religionen miteinander in Deutschland.

Am 5. Mai 2024 trug Michel Friedman im Schauspielhaus Düsseldorf im Rahmen einer Sonntagsmatineevorstellung vor einem hochinteressierten Publikum zunächst aus seinem neuen Buch „Judenhass“ vor und diskutierte im Anschluss mit der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger über den Schutz jüdischen Lebens in Deutschland und die Verteidigung von Grundrechten, Freiheit und Demokratie. Das Schauspielhaus Düsseldorf bot eine hervorragende Bühne für das fordernde Thema der Veranstaltung. Sein Intendant Wilfried Schulz setze mit den einleitenden Worten in seiner Begrüßung die richtigen Akzente und u.a. auch mit dem Hinweis auf weitere Formate und Veranstaltungen des Schauspielhauses, die sich mit dem Thema Rassismus und Antisemitismus engagiert auseinandersetzen.

In seinem packenden, sehr persönlichen Vortrag beklagte Michel Friedman mit eindringlichen Worten das dröhnende Schweigen – statt Solidarität mit den Opfern- nach dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel und die neue Qualität und Dimension, die der Antisemitismus seither gewonnen habe. Er beklagte eine fehlerhafte Erinnerungskultur in Deutschland und Versäumnisse von Politik und Gesellschaft im Bereich der Bildung und im gesellschaftlichen Diskurs. Die Demokratie und ihre Grundwerte, die Freiheit und die Einhaltung der Menschenrechte selbst seien gefährdet, wenn man vor Gewalt kapituliere und respektloses Verhalten nicht rechtzeitig sanktioniere. 

Friedman forderte energisch dazu auf, Demokratie nicht nur zu konsumieren: Statt nur von demokratischen Freiheiten und Rechten zu profitieren, solle man sich für deren Erhalt einsetzen und aktiv in gesellschaftliche Prozesse einbringen, um für Demokratie und Freiheit kämpfen. 

Im anschließenden Gespräch waren sich die Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und er einig, dass es für eine wehrhafte Demokratie auch unbedingt des (respektvollen) Streites bedürfe: 

„Streit sei ist der Sauerstoff für eine Demokratie, nicht das Schweigen“, so Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die auch betonte, dass in Nordrhein-Westfalen bereits die gesetzlichen Voraussetzungen für eine umfassende Behandlung des Themas Antisemitismus in der Lehrerausbildung geschaffen worden seien.

Michel Friedman schloss mit den Worten, er bleibe trotz allem ein „Optimist“ und erhielt von einem ergriffenen Publikum lebhaften Applaus und Standing Ovations.

Zahlreiche Besucher und Besucherinnen nutzen im Anschluss die Gelegenheit, sich im Foyer seine Bücher signieren zu lassen und suchten das Gespräch mit ihm und der Antisemitismusbeauftragten.

Die Musik des „Trios con Spirito“ und die sorgfältig kuratierte Musikauswahl der drei jungen Musikerinnen mit Stücken von Felix Mendelsohn-Bartoldy, Klezmermusik und von George Gershwin bildeten einen stimmigen Rahmen der Veranstaltung. 

Mehr über das Trio con Spirito können Sie hier erfahren: https://www.trio-con-spirito.de/

Aktuelle Veranstaltungshinweise, Projekte und Publikation mit und von Michel Friedman finden Sie auf seiner Homepage: https://michelfriedman.info/ 

 

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Gruppenbild Intendant Schult ASB NRW und Michel Friedman
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ASB NRW mit Künsterlinnen Trio con Spirito
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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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