
Bring them Home! – Gespräch mit ehemaligen Geiseln in der Landesvertretung

Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Terroristen Israel, ermordeten etwa 1200 Menschen und entführten 251 weitere. Der Tag steht für das tödlichste Massaker an Juden seit dem Ende des Holocaust. Die Hamas tötete und entführte dabei auch deutsche Staatsbürger, einige befinden sich bis heute in den Händen der Terroristen. Seit mehr als 530 Tagen bangen Familien und Freunde um ihre Lieben. Wie viele von ihnen noch am Leben sind, ist unklar.
Um das Schicksal der Geiseln und den barbarischen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, berichteten am 13. Mai 2025 ehemalige Geiseln und Familienangehörige in der Landesvertretung NRW beim Bund über ihr Schicksal. Sie kämpfen dabei für die sofortige Freilassung der Geiseln und für die Rückkehr der Ermordeten.
Ohad Ben Ami und Raz Ben Ami wurden beide von der Hamas am 7. Oktober 2023 aus einem Kibbuz entführt. Raz Ben Ami kam im Rahmen des ersten Abkommens frei, ihr Mann war 491 Tage in Gefangenschaft und wurde erst im Februar 2025 vollkommen ausgehungert freigelassen. Beide berichteten von den unmenschlichen Bedingungen, untern denen sie im Gaza-Streifen gefangen waren. Ohad war für die längste Zeit zusammen mit vier weiteren israelischen Geiseln auf engstem Raum in Tunneln gefangen. Er ist der Einzige der Gruppe, der bis heute befreit wurde. Das Schicksal seiner ehemaligen Mitgefangenen gäbe ihm die Kraft zu sprechen.
Schon in ihrer Begrüßungsansprache bedankte sich die Beauftragte für den Mut der ehemaligen Geiseln und Familienangehörigen: Indem Sie Ihre persönliche Geschichte teilen, halten Sie die Erinnerung an alle wach, die vom blanken Hass der Hamas-Terroristen ermordet wurden. Sie sind die Stimme derer, die nicht mehr sprechen können. Jeder von Ihnen hat eine Realität erlebt, die sich viele von uns kaum vorstellen oder gar begreifen können. Ihr Mut, Ihre Erfahrungen heute mit uns zu teilen, ist ein Beweis für die Stärke des menschlichen Geistes.
In der vollbesetzten Landesvertretung waren über 100 Personen von den Worten der Israelis gebannt. Die Beauftragte zeigte sich überzeugt, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer der vorgetragenen Erfahrungsberichte niemals die Täter-Opfer-Umkehr unterstützen werden, die in bestimmten sozialen Gruppen verbreitet wird: „Die Erfahrungsberichte, die wir hören werden, werden nicht leicht zu verarbeiten sein. Denken wir beim Zuhören daran, dass der Kampf gegen Antisemitismus und alle Formen von Hass eine Verantwortung für uns alle ist. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, die Geschichten und die Wahrheit an Ihre Freunde und Familien weiterzugeben – das ist unsere Verantwortung. Und finden Sie den Mut, aufzustehen und Ihre Stimme zu erheben, wenn Sie jemand in Frage stellt.“
Ebenfalls sprach bei der Veranstaltung Shachar Ohel, der Onkel von Alon. Alon Ohel, ein begabter, junger Pianist, der sich noch immer in der Gewalt der Hamas befindet. ist laut kürzlich freigelassenen Geiseln stark abgemagert und verletzt. Er soll nach Informationen in einem lebensbedrohlichen Zustand sein. Auch Liran Berman, der Bruder von Ziv und Gali Berman, gehört der Delegation an. Die Zwillinge wurden aus dem Kibbuz Kfar Aza entführt und sind noch in Geiselhaft. Sie sollen voneinander getrennt worden sein.
Die Beauftragte unterstreicht: Es kann keinen Frieden geben, solange noch Geiseln in der Gewalt der Hamas festgehalten werden. Alle Maßnahmen müssen dem Ziel dienen, die Geiseln, die noch in der Gewalt der Hamas festgehalten, in Tunneln versteckt und misshandelt werden, zu befreien.

