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„Verantwortung in Fußballschuhen“ – Sonderausstellung in Mönchengladbach eröffnet

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90 Minuten haben im Jahr 1970 mehr für die Beziehungen zwischen Israelis und Deutschland getan hat, als viele Jahre diplomatischer Anstrengungen zuvor. Diese Erfolgsgeschichte geht auf die Vision der Gladbacher Trainerlegende Hennes Weisweiler und des Shoa-Überlebenden Emanuel „Eddy“ Schaffer zurück: Ein Freundschaftsspiel eines deutschen Proficlubs gegen die israelische Nationalmannschaft.

Die Vision von Weisweiler und Schaffer schien zunächst unmöglich und absurd. Sie wurde dennoch wahr und dies mit ungeahntem Erfolg. In einer streng geheimen Mission ging es für die legendäre Fohlen-Elf nach Tel-Aviv. Letztendlich wurde es ein Happy End für alle Beteiligten, insbesondere für beide Völker. Dieses Spiel war eine besondere Marketingreise. Hier standen keine monetären Zwecke im Vordergrund, sondern einzig die Menschlichkeit und die Versöhnung. Das Spiel gewann die Borussia mit 6:0 und trotz des sehr klaren Ergebnisses wurden beide Mannschaft frenetisch durch die Zuschauer bejubelt und gefeiert. Es glich einem Wunder, nur 25 Jahren nach Kriegsende.

Dies zeigt uns deutlich: Der Sport hat eine politische Kraft und kann Zeichen für Völkerverständigung und gegen Antisemitismus setzen. Fußball lässt sich als Werkzeug nutzen für ein Miteinander statt einem Gegeneinander. Neben der Schule könne insbesondere beim Sport zahlreiche Kinder und Jugendliche erreicht werden. Völkerverständigung ist und bleibt eine generationsübergreifende Daueraufgabe. Vereine verbinden Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religionen und Hautfarben und spiegeln somit die offene Gesellschaft Nordrhein-Westfalens wieder. Auch wenn die Vereine im harten Bundesliga-Alltag in Konkurrenz stehen, sind die Vereine im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus in der Sache vereint. Zahlreiche Traditionsvereine aus Nordrhein-Westfalen haben sich bereits im letzten Jahr dazu entschlossen, auf meine Initiative, gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen und übernahmen die IHRA-Definition. Die Vereine haben, um den Titel der Ausstellung zu zitieren, eine „Verantwortung in Fußballschuhen“.

Ab Freitag, 2. September 2022, ist die Sonderausstellung „Verantwortung in Fußballschuhen“ für alle FohlenWelt-Besucher bis zum 2. April 2023 geöffnet.

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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vor den Flaggen der Europäischen Union, Deutschlands und Nordrhein-Westfalens

NRW.Diskussion.online zur EU-Strategie

Unter dem Titel „Jüdinnen und Juden müssen sich sicher fühlen können – wie kann der Kampf gegen Antisemitismus gelingen?“ diskutierten Katharina von Schnurbein, Koordinatorin der Europäischen Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus, und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, am 8. Dezember in der Landesvertretung NRW in Brüssel über die neue EU-Strategie und ihre Ziele.
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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Dr. Felix Klein bei der Sitzung der BLK in Köln und digital

BLK empfiehlt Maßnahmen für die Justiz

Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, hat gemeinsam mit Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, die Ergebnisse der Herbstsitzung der „Gemeinsamen Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens“ (BLK) vorgestellt.
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