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SLS Porträt aktuell 2024

Professoren gegen Antisemitismus

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Stellungnahme der Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, zur Erklärung der „Profs against Antisemitism“:

 

"Was seit einigen Monaten an Universitäten in Amerika, in Berlin, aber auch in Nordrhein-Westfalen geschieht, ist für jüdische Studierende und Dozenten ein Alptraum. Sie nehmen Universitäten mehr und mehr als unsicheren Raum wahr und erleben aggressive propalästinensische Stimmungen, linksextreme antikolonialistische Narrative, antisemitische Äußerungen, aber wenig Verständnis für ihre Situation, kaum eine Verurteilung der Terrorakte der Hamas und kaum eine breite Diskussion unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen. 

Universitäten sind Orte der argumentativen Auseinandersetzung, natürlich auch zum aktuellen Nahost-Konflikt. Unterschiedliche Meinungen müssen und sollen vertreten werden können. Dennoch darf auch von Seiten der Universität nicht im Unklaren bleiben, dass die Morde und Geiselnahmen der Terrororganisation Hamas verurteilt werden.

Weder im Namen der Wissenschafts- noch der Meinungsfreiheit dürfen antisemitische Narrative gesellschaftsfähig werden und Studierende, Dozenten oder Forscher aus Israel boykottiert, belästigt, bedroht oder attackiert werden.

Den Universitäten kommt eine besondere Verantwortung zu, dieser Radikalisierung der Auseinandersetzung mit Wissensvermittlung und den angemessenen Formaten entgegen zu wirken.

Ich möchte alle Professorinnen und Professoren, alle Akademiker und Akademikerinnen, an nordrhein-westfälischen Universitäten und Hochschulen ermutigen, Flagge für Demokratie sowie Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit und Solidarität mit jüdischen Studierenden und mit ihren jüdischen Kolleginnen und Kollegen zu zeigen: Setzen Sie ein Zeichen und schließen Sie sich dieser Erklärung an.

Damit Antisemitismus an unseren Hochschulen in Deutschland keinen Platz hat und den Boykottversuchen gegen Israel kein Raum gegeben wird.“

 

 

 

 

 

Text der Erklärung (s. : https://profs-against-antisemitism.de/)

Berlin, 2. Juli 2024

Aus aktuellem Anlass: Kein Platz für Antisemitismus an Hochschulen!   

(English version below) 

Wir, als Lehrende an deutschen Hochschulen und Universitäten sowie Forschende an außeruniversitären Forschungseinrichtungen, stellen uns ohne Wenn und Aber vor unsere jüdischen Studierenden und Kolleginnen und Kollegen. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, damit sie unversehrt und sicher an unseren Einrichtungen studieren und arbeiten können und sich Jüdinnen und Juden in Deutschland darüber hinaus sicher fühlen.

Wir verurteilen antisemitische Ausgrenzung, das Verwenden von Terror-Symbolen, die Infragestellung des Existenzrechts Israels, jegliche Form von Gewalt und Verwüstungen in Universitätsgebäuden aufs Schärfste. Deshalb ist es auch in unserem Sinne, dass Judenhass an unseren Einrichtungen geächtet und geahndet wird.

Mit großer Sorge beobachten wir auch die Entwicklungen zum Boykott israelischer Universitäten und der Ausgrenzung israelischer Kolleginnen und Kollegen auf wissenschaftlichen Konferenzen und durch wissenschaftliche Publikationsorgane. Wir stellen uns klar gegen diese Formen der Ausgrenzung und setzen uns weiterhin für die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen an israelischen Universitäten oder Forschenden mit israelischer Staatsangehörigkeit ein.

Wenn Sie dieses Statement unterstützen möchten, senden Sie bitte eine email an info@profs-against-antisemitism.de mit Nennung ihres Namens (und akad.Titel), Fachrichtung und wissenschaftlicher Einrichtung.

 

In light of current events: No place for antisemitism at universities!

We, as academic teachers at German universities and researchers at non-university research institutions, stand unequivocally with our Jewish students and colleagues. We will do everything in our power to ensure that they can study and work at our institutions safely and without harm, and that Jews in Germany can feel secure.

We condemn antisemitic exclusion, the use of terrorist symbols, the questioning of Israel's right to exist, any form of violence and vandalism within university buildings in the strongest terms. Therefore, it is our belief that the promotion and public expression of hatred towards Jews at our institutions should be ostracized and penalized.

We are also deeply concerned about developments regarding the boycott of Israeli universities and the exclusion of Israeli colleagues from academic conferences and journals. We strongly oppose these forms of exclusion and remain committed to collaborating with colleagues at Israeli universities or researchers holding Israeli citizenship.

If you would like to support this statement, please send an email to info@profs-against-antisemitism.de stating your name (and academic title), discipline and scientific institution.

 

Hinweis: Zwischenzeitlich haben sich schon deutlich übre 1.700 Unterstützerinnen und Unterstützer der Erklärung angeschlossen. Tagesaktuelle Listen können Sie der Homepage https://profs-against-antisemitism.de/ entnehmen. 

Ein Interview der Jüdischen Allgemeinen mit dem Initiator der Erklärung, Prof. Dr. Stefan Liebig, zu seinen Bewegunggründen für die Initiative finden Sie hier: https://www.juedische-allgemeine.de/politik/ein-signal-an-die-juedischen-studierenden/

 

 

 

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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