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Geöffneter Laptop neben einem Bücherstapel, im Hintergrund ein Bücherregal.

Antisemitismusbeauftragte regt weitere Befassung mit stereotypen Darstellungen in Lernmitteln an

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Geöffneter Laptop neben einem Bücherstapel, im Hintergrund ein Bücherregal.

Anlässlich der Vorstellung der Studie des Georg-Eckert-Instituts zur Darstellung der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern des Landes Nordrhein-Westfalen regt die Antisemitismusbeauftragte eine Befassung auch mit anderen Lernmitteln an.

Die Darstellung von jüdischer Geschichte, Kultur und Religion in nordrhein-westfälischen Schulbüchern zeigt Licht und Schatten, teilte das Ministerium für Schule und Bildung am 8. Februar 2023 mit. Neben sehr guten Darstellungen finden sich auch einzelne Elemente, die antisemitische Vorurteilsstrukturen befördern können. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung.

In der Vergangenheit wurde immer wieder die Sorge geäußert, dass die in Deutschland zugelassenen Schulbücher nicht frei von Stereotypen in Bezug auf Juden und Judentum seien.  Die Landesregierung nahm dies zum Anlass, im September 2018, die in den Schulen des Landes Nordrhein-Westfalen verwendeten Schulbücher auf Darstellungen von Jüdinnen und Juden sowie von jüdischer Geschichte, Kultur und Religion untersuchen zu lassen. Das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) ist mit dieser Aufgabe im März 2019 beauftragt worden. Der Kriterienkatalog für die Untersuchung wurde gemeinsam mit der Antisemitismusbeauftragten und dem Zentralrat der Juden in Deutschland überprüft.

Es ist gut, dass in Nordrhein-Westfalen Schulbücher erstmals systematisch auf die Darstellung jüdischer Geschichte und jüdischen Lebens untersucht wurden.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Mit der Analyse wurde im März 2020 begonnen. Untersucht wurden 252 Schulbücher der Fächer Geschichte, Erdkunde, Politik, Wirtschaft, Gesellschaftslehre, Religion (katholischer, evangelischer und islamischer Religionsunterricht), Praktische Philosophie und Deutsch in beiden Sekundarstufen und für alle allgemeinbildenden Schulformen.

Die nun im Ausschuss für Schule und Bildung präsentierte Studie offenbaren zwar keine Fälle von intendiertem Antisemitismus, geben aber konkrete Hinweise auf problematische oder stereotype Darstellungen von jüdischem Leben und jüdischer Geschichte in Schulbüchern. So finden sich Textstellen und Bilder, die antijüdische Vorurteile möglicherweise befördern oder ihnen zumindest nicht entgegenwirken. Dies betrifft eine fehlende oder einseitige Darstellung Israels, „gut gemeinte“ Stereotypisierungen oder eine nicht ausreichende Kontextualisierung antisemitischer Terminologien oder Bilddarstellungen. Die Kritik der Studie bezieht sich in der Mehrzahl der Fälle auf Darstellungsweisen, die mit relativ wenig Mühe seitens der Autorinnen und Autoren bzw. der Bildungsmedienverlage behoben werden können.

Von den untersuchten Schulbüchern sind nach Angaben des Ministeriums für Schule und Bildung zum gegenwärtigen Zeitpunkt 116 Schulbücher aufgrund der neu verabschiedeten Kernlehrpläne im Rahmen der Umstellung von G8 auf G9 sowie der Einführung des Faches Wirtschaft-Politik nicht mehr zugelassen. Die aktuellen Bildungsmedien der Verlage sind durch eine Vielzahl von Qualitätssicherungsmaßnahmen, u.a. durch enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Institutionen, deutlich weiterentwickelt worden, was den erklärten Zielen des Landes Nordrhein-Westfalen entspricht.

Im Rahmen des Lernmittelzulassungsverfahrens ist bereits im Jahr 2021 in das übergreifende Kriterium „Das Lernmittel ist frei von jeglicher Form von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ explizit der Prüfpunkt Antisemitismus aufgenommen worden.

Auf gemeinsamer Initiative des Ministeriums für Schule und Bildung und der Antisemitismusbeauftragten werden die Ergebnisse der Studie mit weiteren Akteuren noch im März Thema einer Fachveranstaltung sein, um weitere Schritte zu diskutieren. So könnten weitergehend auch andere Lernmittel Gegenstand einer Untersuchung sein.

Neben den Schulbüchern sollten auch Darstellungen in anderen Lernmitteln, wie Videos, Internetplattformen und anderen digitalen Lernangeboten intensiv auf diese Fragestellungen hin untersucht werden.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Der Abschlussbericht ist auf der Internseite des Ministeriums für Schule und Bildung zu finden.

 

Link zum Abschlussbericht

 

Foto: © Nutthaseth Vanchaichana/istock-foto

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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