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Zu Rosch Haschana von Herzen alles Gute!

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Das letzte Jahr war in vielerlei Hinsicht ein schweres Jahr. Wir haben nach über sieben Jahrzehnten des Friedens wieder einen furchtbaren Krieg in Europa. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer mussten und müssen nach dem russischen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ihr Heimatland verlassen. Darunter auch viele Menschen jüdischen Glaubens. Die jüdischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen haben bei der Aufnahme der Geflüchteten einen unschätzbar großen Anteil geleistet. Dafür möchte ich danke sagen und alle Geflüchteten herzlich willkommen heißen.

Mit großer Sorge haben wir auch im vergangenen Jahr wieder eine Vielzahl an antisemitischen Vorfällen erleben müssen. Noch immer spielt die Corona-Pandemie dabei eine große Rolle und hilft der Verbreitung von Verschwörungsmythen in neuem Gewand. Hier bedarf es einer unerlässlichen Aufklärung. Wie groß die Unwissenheit bei vielen immer noch ist und wie einseitig die Darstellung Israels als Aggressor und Oppressor im Nahostkonflikt ist, hat nicht zuletzt die Diskussion im Zusammenhang mit der documenta fifteen gezeigt. Werke mit klarer antisemitischer Bildsprache werden bis heute öffentlich auf der Weltkunstschau gezeigt. Das ist erschütternd und unzumutbar. Eine Aufarbeitung muss dringend nach der vernichtenden Kritik der fünf beauftragten Experten erfolgen.

Als Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen ist mein Wunsch für das kommende Jahr, dass die Bürgerinnen und Bürger weiterhin fest an Ihrer Seite stehen und Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen entschlossen entgegentreten. Dafür werde ich mich auch im kommenden Jahr einsetzen.

Ich möchte aber auch mit Zuversicht auf das neue Jahr schauen. Das zu Ende gegangene Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben“ hat das Judentum in Nordrhein-Westfalen in seiner gesamten Vielfalt und Vitalität gezeigt. Ich wünsche mir sehr, dass wir darauf aufbauen und sich das jüdische Leben auch in Zukunft selbstbewusst präsentiert. Lassen Sie uns auch im kommenden Jahr viele Begegnungen schaffen und weiterhin zeigen, dass jüdisches Leben ein unverzichtbarer und bereichernder Teil unserer Gesellschaft und Kultur ist.

Möge das neue Jahr ein segensreiches, friedvolles und vor allem gesundes für Sie alle werden.

Schana Towa - שנה טובה

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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