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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Die Erinnerungskultur ist das moralische Fundament für das Handeln von heute

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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus übersendet die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, das Interviewbuch mit der Holocaustüberlebenden Margot Friedländer „Ich tue es für euch“ an „Schulen ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

„Millionen Menschen wurden im Nationalsozialismus ihre Rechte, ihr Besitz, ihre Heimat, ihr Leben und ihre Würde entrissen. Über sechs Millionen Jüdinnen und Juden wurden vom NS-Unrechtsregime systematisch ermordet. Doch mit jedem Jahr wird die zeitliche Entfernung zu den Gräueltaten der Nationalsozialisten größer und das Erinnern steht im Zeichen der Vergänglichkeit. Viele, vor allem junge Menschen negieren heute einen persönlichen Bezug zum Holocaust. Diese Menschen erreichen wir nicht durch Zahlen und Fakten.

Wir erreichen sie durch emotionale und persönlichen Erfahrungen der Überlebenden. Daher ist die Arbeit der Zeitzeugen nicht hoch genug zu würdigen. Doch in naher Zukunft werden auch die letzten Holocaustüberlebenden nicht mehr berichten können. Daher müssen wir heute jede Gelegenheit nutzen, ihnen zuzuhören und mit ihnen zu sprechen. Das Erinnern ist nichts Abgeschlossenes. Die Erinnerung an sechs Millionen Einzelschicksale ist das moralische Fundament für das Handeln von heute.

Die Worte „Nie wieder“ dürfen keine leeren Hüllen sein. Gerade, wenn antisemitische Anfeindungen zunehmen oder sogenannte Querdenker den Holocaust bagatellisieren, stehen wir mehr denn je in der Verantwortung zu zeigen, dass wir aus unserer Geschichte gelernt haben.“

Hintergrund

Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist mit bundesweit 3.500 Schulen eines der größten deutschen Schulnetzwerke. Die teilnehmenden Schulen engagieren sich freiwillig in regelmäßigen Aktionen und Projekten gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus.

In Nordrhein-Westfalen sind 1.000. Schulen Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Um diese Arbeit auszubauen und weiter zu vertiefen, unterstützt die Landesregierung das Programm „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Dafür wurde mit den Kooperationspartnern vom DGB-Bildungswerk NRW und der GEW NRW eine Kooperationsvereinbarung bis Dezember 2025 unterzeichnet.

Mehr Informationen zum Netzwerk finden Sie hier: https://www.schule-ohne-rassismus.org/

 

Foto: Land NRW / Ralph Sondermann

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vor den Flaggen der Europäischen Union, Deutschlands und Nordrhein-Westfalens

NRW.Diskussion.online zur EU-Strategie

Unter dem Titel „Jüdinnen und Juden müssen sich sicher fühlen können – wie kann der Kampf gegen Antisemitismus gelingen?“ diskutierten Katharina von Schnurbein, Koordinatorin der Europäischen Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus, und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, am 8. Dezember in der Landesvertretung NRW in Brüssel über die neue EU-Strategie und ihre Ziele.
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