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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht

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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Die Taten vom 9. November 1938 gehören zu den schlimmsten und beschämendsten Ereignissen der deutschen Geschichte. Es brannten Synagogen, Bet- und Versammlungsräume. Es wurden tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört. Viele Menschen jüdischen Glaubens wurden in dieser Nacht ermordet. Das Datum des 9. Novembers wird auf immer mit diesen Taten verbunden bleiben. Die Pogromnacht war ein unvorstellbarer Zivilisationsbruch elementarer universeller Werte und Menschenrechte.

Wir gedenken der zahlreichen Opfer dieser Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. Nicht nur an diesem Tag, als der endgültige Schritt zur systematischen Vernichtung der Jüdinnen und Juden gemacht wurde. Wir sollten uns immer an diesen Tag erinnern und daraus die Verpflichtung für uns alle ableiten, zu einem friedlichen Zusammenleben aller Menschen in unserer Gesellschaft beizutragen. Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Gesellschaft.

Dass nach den schrecklichen Verbrechen der Shoa heute wieder eine vielfältige jüdische Gemeinschaft in Deutschland lebt, ist ein Grund zur Freude. Sie bereichert unser Land religiös wie kulturell. Jüdinnen und Juden müssen sich bei uns sicher fühlen können. Dem immer offener und ungenierter zu Tage tretenden Antisemitismus auf sog. Anti –Corona und Querdenker –Demonstrationen mit Verwendung des Davidsterns mit dem Aufdruck „ungeimpft“, den Beschädigungen von Synagogen und dem Verbrennen von Israelfahnen muss konsequent mit den Mitteln des Rechtsstaates entgegengetreten werden. Auch wenn nicht jede antisemitische Äußerung strafrechtlich relevant ist, verletzt doch jede herabsetzende antisemitisch motivierte Äußerung die Würde der Jüdinnen und Juden. Jede ist ein Angriff auf die Offenheit und Vielfalt unserer Gesellschaft. Wir alle sind daher aufgerufen, klare Haltung gegen jede Form von Antisemitismus, Diskriminierung, Rassismus und Menschenfeindlichkeit zu zeigen.

Heute jährt sich die Reichspogromnacht zum 83. Mal. Und je größer die Jahreszahl wird, desto kleiner wird die Zahl der Zeitzeugen. Bald schon werden die letzten Überlebenden der Pogromnacht und den folgenden dunklen Jahren der deutschen Geschichte nicht mehr unter uns weilen. Zeitzeugen sind ein großer und wichtiger Teil der Erinnerungskultur. Mit dem Projekt Zweitzeugen wollen wir deren Erinnerung auch für die nächsten Generationen wach halten. und dazu beitragen, dass Hass und Hetze gegen Jüdinnen und Juden in NRW und in Deutschland keinen Platz haben.

 

Foto: Land NRW

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Fünf Jahre SABRA

Seit 2017 leistet das Team von SABRA einen wichtigen und unerlässlichen Beitrag zur Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus in Nordrhein-Westfalen. Die Arbeit umfasst insbesondere Einzelfallberatung für Betroffene von Antisemitismus und Rassismus, antisemitismuskritische Präventions- und Bildungsarbeit sowie Netzwerk- und Gremienarbeit auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.
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"Verantwortung in Fußballschuhen"

90 Minuten haben im Jahr 1970 mehr für die Beziehungen zwischen Israelis und Deutschland getan hat, als viele Jahre diplomatischer Anstrengungen zuvor. Diese Erfolgsgeschichte geht auf die Vision der Gladbacher Trainerlegende Hennes Weisweiler und des Shoa-Überlebenden Emanuel „Eddy“ Schaffer zurück: Ein Freundschaftsspiel eines deutschen Proficlubs gegen die israelische Nationalmannschaft. Davon ausgehend wurde nun eine Sonderausstellung in Mönchengladbach eröffnet.
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