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SLS Porträt aktuell 2024

7. Oktober 2024 – Solidarität mit Jüdinnen und Juden in NRW

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7. Oktober 2024 – Solidarität mit Jüdinnen und Juden in NRW

Der Terrorangriff der Hamas auf Israel vor einem Jahr hat sich tief in unser Gedächtnis eingegraben. Es war keine verdeckte Geheimdienstoperation. Es ging nicht darum, strategisch wichtige Ziele auszuschalten oder eine militärische Bedrohung zu eliminieren. Es ging darum, in kurzer Zeit so viele Jüdinnen und Juden  zu ermorden und Geiseln zu verschleppen wie möglich. Die Terroristen gingen koordiniert, gezielt und absichtsvoll grausam vor. Die Berichte, Fotos und Videos vom 7. Oktober zeugen von einer Monstrosität, die das Verständnis eines jeden empathiefähigen Menschen überfordert. Das ist kein von der Hamas behaupteter Befreiungskampf, sondern hassgetriebener Terrorismus gegen Jüdinnen und Juden. 

Die Spirale der Gewalt im Nahen Osten dreht sich - mit Zehntausenden Toten. Mit Trauer und tiefem Mitgefühl denken wir an die Opfer in Israel, an die tiefen Wunden, die vielen Angehörigen zugefügt wurden und an die etwa 100.000 Israelis , die aus ihrer Heimat im Norden seit dem Beginn des Massakers der Hamas von dem andauernden Raketenbeschuss der Hisbollah vertrieben wurden und derzeit heimatlos in vorläufigen Unterkünften leben. 

Wir denken auch  an die Opfer in Gaza, im Westjordanland und im Libanon. Wir fühlen mit den Menschen, die von der Terrororganisation Hamas als Schutzschild dieses unfassbaren Krieges missbraucht werden. Viele Menschen ersehnen  sich nichts mehr als Frieden. Das ist verständlich.

Doch es kann keinen Frieden geben, solange die Geiseln nicht zurück zuhause sind!

Ebenso wenig dürfen wir uns daran gewöhnen, dass auch in Nordrhein-Westfalen der Antisemitismus immer weitere Kreise zieht. Seit dem 7. Oktober sind der Austausch von Argumenten, von unterschiedlichen Auffassungen und die kritische Reflexion israelischer Politik nicht mehr selbstverständlich. Er findet schwer oder kaum noch öffentlich statt. Eine klare Haltung pro Israel und gegen jeglichen Antisemitismus kann sehr schnell zu einem Shitstorm in den sozialen Medien oder auch öffentlichen Diffamierungen führen. 

Nach dem 7. Oktober hat es viele Bekenntnisse gegen Antisemitismus und für ein friedliches Miteinander in der Gesellschaft gegeben. „Nie wieder Antisemitismus“, „nie wieder ist jetzt“ sind richtige Bekräftigungen. Aber sie müssen gelebt und durchgesetzt werden. Denn die Realität ist die Zunahme antisemitischer Vorfälle, die Unverfrorenheit verschiedener Milieus beim Zeigen antisemitischer Menschenfeindlichkeit und eine teilweise verrohte Sprache.

Der Antisemitismus hat sich angesichts der aktuellen geopolitischen Ereignisse zu viele Plätze erobert, die man zurückgewinnen muss. 

Die aktuelle Dunkelfeldstudie über die Verbreitung von Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen sowie antisemitische Vorfälle im Alltag bis hin zum rechtsterroristischen Anschlag in Halle zeigen, wie verwundbar jüdisches Leben auch 79 Jahre nach dem Ende der Shoah ist. Alle Demokratinnen und Demokraten sind aufgefordert, sich allen Formen von Antisemitismus entgegenzustellen. Jüdisches Leben muss hier in Nordrhein-Westfalen und weltweit geschützt werden. 

 

 

 

 

 

 

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vor den Flaggen der Europäischen Union, Deutschlands und Nordrhein-Westfalens

NRW.Diskussion.online zur EU-Strategie

Unter dem Titel „Jüdinnen und Juden müssen sich sicher fühlen können – wie kann der Kampf gegen Antisemitismus gelingen?“ diskutierten Katharina von Schnurbein, Koordinatorin der Europäischen Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus, und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, am 8. Dezember in der Landesvertretung NRW in Brüssel über die neue EU-Strategie und ihre Ziele.
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