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SLS Porträt aktuell 2024

Der Anschlag auf die Synagoge Halle/Saale bleibt unvergessen

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Der Anschlag auf die Synagoge Halle/Saale bleibt unvergessen

Nur wenige Tage nach dem ersten Jahrestag des brutalen, menschenverachtenden Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel erinnern wir uns heute mit dem Anschlag von Halle (Saale) an die verabscheuenswürdige Tat eines rechtsextremen deutschen Antisemiten, der am 9. Oktober 2019 schwer bewaffnet einen Anschlag auf die Synagoge in Halle (Saale)verübte, in der sich zu diesem Zeitpunkt 51 Menschen befanden, um gemeinsam den höchsten jüdischen Feiertag, Yom Kippur, den Tag der Versöhnung, zu begehen. Nur die alte dicke Holztür verhinderte ein Massaker. 

Auf seinem weiteren Weg durch Halle ermordete der rechtsextreme Attentäter eine 40-jährige Passantin und einen 20-jährigen Mann und verletzte auf seiner Flucht vor der Polizei zwei weitere Personen schwer.

Der Täter hatte sich in den sozialen Medien radikalisiert, besonders bei „Judas Watch“, und filmte seine Taten mit einer Helmkamera, die alles „live“ und von ihm kommentiert ins Netz übertrug.

Schon der Anschlag von Halle zeigt sich, welch verheerenden Einfluss gewisse soziale Medien bei der antisemitischen Radikalisierung haben können und wie schnell aus Worten Taten werden. Dies bestätigte auch die sog. aktuelle „Dunkelfeldstudie“ („Antisemitismus in der Gesamtgesellschaft von Nordrhein-Westfalen im Jahr 2024“), die von der Antisemitismusbeauftragen des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Innenministerium bei der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Universität Passau in Auftrag gegeben wurde. Die Studie dokumentiert eindrucksvoll, wie gerade bei jungen Menschen soziale Medien als oft einzige Informationsquelle dazu beitragen, antisemitische Vorurteile und Verschwörungsmythen zu verfestigen und , grenzüberschreitend israelbezogenen Judenhass zu verbreiten. Wir dürfen das nicht zulassen. Jede Präventionsarbeit gegen Judenhass und antisemitische Hetze wird die sozialen Medien deshalb künftig noch stärker als bisher in den Blick nehmen müssen. Es braucht eine konzertierte, von vielen getragene Gegenstrategie in den sozialen  Medien. 

Wer Juden und Jüdinnen angreift, greift uns alle, greift unsere Werte, unsere Gesellschaft und unsere Demokratie an. Es ist doch selbstverständlich, dass jüdisches Leben zu Deutschland gehört.

Die Tat von Halle und die Erinnerung an die Opfer von Halle gemahnen uns, wachsam zu bleiben und unsere Werte, unsere Demokratie, die Freiheit und Vielfalt in unserer Gesellschaft entschieden zu verteidigen. Wir dürfen Halle nicht vergessen!

Hinweis: Nähere Informationen zur Pressekonferenz, mit der die Dunkelfeldstudie vorgestellt wurde und zur Studie selbst können Sie dieser Homepage entnehmen. 

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vor den Flaggen der Europäischen Union, Deutschlands und Nordrhein-Westfalens

NRW.Diskussion.online zur EU-Strategie

Unter dem Titel „Jüdinnen und Juden müssen sich sicher fühlen können – wie kann der Kampf gegen Antisemitismus gelingen?“ diskutierten Katharina von Schnurbein, Koordinatorin der Europäischen Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus, und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, am 8. Dezember in der Landesvertretung NRW in Brüssel über die neue EU-Strategie und ihre Ziele.
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