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Ruth Weiss und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Landtag von Nordrhein-Westfalen

Ruth Weiss zur Gedenkstunde im Landtag

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Ruth Weiss und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Landtag von Nordrhein-Westfalen

Der 27. Januar ist der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 78 Jahre nach der Befreiung Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz fand im Landtag von Nordrhein-Westfalen eine Gedenkstunde statt. Als Zeitzeugin hielt Ruth Weiss die Ansprache.

Zum Holocaust-Gedenktag erinnerte der nordrhein-westfälische Landtag und die Landesregierung an die Opfer des Nationalsozialismus. In der Gedenkstunde im Landtag sprach die 1924 als Kind jüdischer Eltern in Fürth geborene Zeitzeugin Ruth Weiss. Ihr Vater konnte nach dem Beginn der Naziherrschaft 1933 mit Hilfe von Verwandten nach Südafrika auswandern. Die Familie, darunter die damals elfjährige Ruth, gelangte 1936 nach Johannesburg - auf dem letzten Schiff mit jüdischen Geflüchteten, das in Südafrika anlegen durfte.

In einer beeindruckenden Rede spannte die Journalistin und Autorin Ruth Weiss den Bogen von ihren schrecklichen Erfahrungen während der NS-Zeit zur Verantwortung aller Demokraten: heute Antisemitismus in allen Formen entgegen zu treten.

Ministerpräsident Hendrik Wüst und Landtagspräsident André Kuper redeten ebenfalls im Landtag. Wüst betonte dabei das schwierige aber nicht weniger wichtige Gedenken auch in der Zeit, in der es den unmittelbare Weg der Berührung durch Berichte von Überlebenden und Zeitzeugen nicht mehr geben werde.

Wir müssen aber auch ein Gedenken erhalten, das emotional berührt, das uns mitfühlen lässt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst

Landtagspräsident André Kuper mahnte, dass das Engagement gegen Antisemitismus und Intoleranz  im unmittelbaren persönlichen Umfeld bereits beginnt.

Schreiten wir ein, wenn Unrecht gegenüber unseren Mitmenschen geschieht!

Landtagspräsident André Kuper

Zwi Rappoport, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe, erinnerte daran, dass der 27. Januar keine "Alibi-Wirkung" einnehmen dürfe und wies auf den Umstand hin, dass laut einer Umfrage fast die Hälfte der Deutschen, einen Schlussstrich unter das Erinnern an die NS-Verbrechen ziehen wolle.

Sollte es nicht gelingen, die kollektive Verantwortung für die Erinnerung an die Schoah und den Nationalsozialismus den nachfolgenden Generationen zu vermitteln, drohen Gedenktage wie der heute tatsächlich in Routine zu erstarren.

Zwi Rappoport

Nach der Gedenkstunde folgte eine inhaltliche Debatte im Landtag: Gedenkstätten, Erinnerungsorte und Museen sollen unterstützt und weiterentwickelt, Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen verstärkt werden, heißt es im Antrag u. a. („Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – Erinnern heißt Verantwortung zu übernehmen“, Drucksache 18/2549). Die politische Bildung solle weiter gestärkt und der Schwerpunkt „Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“ beibehalten werden. Vor der Debatte hatten Landtag und Landesregierung mit einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. 

Mehr Informationen zum Antrag sowie eine Aufzeichnung der Gedenkstunde sind auf der Seite des Landtages von Nordrhein-Westfalen zu finden.

Mehr zur Gedenkstunde

Video der Gedenkstunde

Mehr zur Debatte

 

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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