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Junges Ensemble führt Theaterstück „Zeitspiel – Das Mädchenorchester von Auschwitz“ in Paris auf

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Anlässlich des 80. Jahrestag der größten Massenverhaftung von Jüdinnen und Juden in Frankreich während des zweiten Weltkriegs spielte das „Junge Ensemble Mariengarden“ das gleichermaßen beeindruckende wie bedrückende Stück über das Mädchenorchester von Auschwitz in Paris.

Auf Grundlage von Texten von Fania Feneon und Arthur Miller hat der Regisseur Sascha Dücker zusammen mit dem „Jungen Ensemble Mariengarden“ ein Stück entwickelt, welches das Grauen des Nationalsozialismus eindrucksvoll auf die Bühne bringt. Ganz unmittelbar und hautnah machen die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler den Zuschauern deutlich, wie die Menschen in Auschwitz täglich um ihr Überleben kämpfen mussten und ihre letzten Lebensminuten wissend oder unwissend erlebt haben. Der völkische Nationalismus und Rassismus des NS-Systems propagierten die Ausgrenzung von Menschen wegen ihrer Religion, Herkunft und Abstammung bis zur totalen Vernichtung. Diese menschenverachtende Ideologie realisierte sich besonders in Auschwitz. Das Mädchenorchester in Auschwitz erhöhte die Chance der Musizierenden, diese Hölle zu überleben – es fungierte also buchstäblich als ein „Spiel auf Zeit“.

Schon im November letzten Jahres wurde das Stück im Landtag Nordrhein-Westfalen aufgeführt. Es hat die Zuschauer und mich persönlich so berührt, dass ich mich dafür eingesetzt habe, das Stück auch in anderen Städten aufführen zu können. Dass dies nun unter anderem im Herzen von Frankreich, im Théâtre Saint-Léon, realisiert wurde, freut mich besonders. Das Stück wurde auf Deutsch mit französischen Untertiteln aufgeführt. Die tiefe Verbundenheit und Freundschaft zu unserem Nachbarland Frankreich ist gerade in Anbetracht der düsteren Vergangenheit ein wichtiges Gut. Dieses zu behüten und auch für die künftigen Generationen zu wahren, ist eine andauernde Aufgabe. Diese Aufführung, anlässlich des 80. Jahrestags der größten Massenverhaftung von Jüdinnen und Juden in Frankreich, am 16. und 17. Juni 1942, hat dafür ein wichtiges Zeichen gesetzt. Ein Erinnern der besonderen Art: überzeugend, aussagestark. Ein bewusstes Statement gegen Rechtsextremismus und Judenfeindschaft.

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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