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Haindorf Lecture 2024 Gruppenbild

Die Münsteraner Haindorf Lectures

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Ein Denkmal für Prof. Dr. Alexander Haindorf: Die Münsteraner Haindorf Lectures

Am 30. Januar 2024 fand in der Bezirksregierung Münster die Auftaktveranstaltung der „Haindorf Lectures“ statt, bei der die Antisemitismusbeauftragte des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ein Grußwort sprach. 

Mit den Haindorf Lectures wird dem jüdischen Münsteraner Prof. Dr. Alexander Haindorf (1784–1862) ein Denkmal gesetzt, der sowohl für die Jüdische Gemeinde der Stadt als auch für die Stadtgeschichte Münsters prägend war. Der Reformer, Pädagoge, Mediziner und Kunstsammler Alexander Haindorf war auch einer der Begründer des Westfälischen Kunstvereins. 

Haindorf war Bildung eine Herzensangelegenheit und so war es nur konsequent, dass die Initiatoren der Haindorf Lectures, die Jüdischen Gemeinde Münster, der Beauftragten in Antisemitismusfragen der Stadt Münster, Stefan Querl, und der Beauftragte der Universität Münster zur Antisemitismusprävention ihm mit einer Vortragsreihe, die ganz in Haindorfs Sinne der „gesamten Stadtgesellschaft“ offensteht, ein Denkmal setzen.

Die Haindorf Lectures werden jährlich am 30. Januar stattfinden und sollen damit ganz bewusst einen Kontrapunkt zu der mit diesem Datum verbundenen Ernennung Adolfs Hitlers zum Reichskanzler 1933 durch Reichspräsident Paul von Hindenburg setzen. 

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger unterstrich in ihrer Rede: „Für meine Arbeit als Antisemitismusbeauftragte spielt Bildung eine wesentliche Rolle. Anders als zu Haindorfs Zeiten geht es nicht darum, Bildungsmöglichkeiten und Chancen für gesellschaftliche Teilhabe zu eröffnen, sondern die uns zur Verfügung stehenden Bildungsinstrumente für Aufklärung, den Abbau von Vorurteilen und von Fehlvorstellungen einzusetzen.“ 

Mit den Haindorf Lectures zum einen an den Holocaust und die NS-Verbrechen erinnern, zum anderen dem Vorbild des Namensgebers Alexander Haindorf folgend die Relevanz von Bildung und Dialog – gerade im Kampf gegen Antisemitismus - unterstrichen.  

Bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung war mit Dr. Angela Böhme auch eine Nachfahrin Alexander Haindorfs zugegen, die gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Münster Sharon Fehr, dem Rektor der Universität Münster Prof. Dr. Johannes Wessels, Regierungspräsident Andreas Bothe und vielen anderen dem Vortrag von Prof. Dr. Julia Bernstein, Universität Frankfurt a.M. lauschten. Thema der diesjährigen Haindorf Lecture und Gegenstand von Frau Prof. Bernsteins Vortrag waren „Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus – neue Erkenntnisse aus der empirischen Forschung“.

Die Universität Münster ist eine von nur wenigen Universitäten in Deutschland, die mit Ludger Hiepel als Antisemitismusbeauftragten einen konkreten Ansprechpartner für jüdische Studierende sich bei antisemitischen Vorfällen haben.

 

Mehr zu den Haindorf Lectures finden Sie hier: https://www.uni-muenster.de/Rektorat/haindorf-lectures.html 

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Büste Professor Dr. Alexander Haindorf
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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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