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Ab 1.11.: Sylvia Löhrmann ist Antisemitismusbeauftragte NRW

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Sylvia Löhrmann folgt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Amt der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen

Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger beendet zum 31. Oktober 2024 ihre Tätigkeit als Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Landesregierung hatte sie am 6. November 2018 als erste Antisemitismusbeauftragte des Landes berufen und im Oktober 2022 durch Kabinettbeschluss in ihrem Amt bestätigt. 

Ab dem 1. November 2024 wird Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann das Amt der Beauftragten für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur des Landes Nordrhein-Westfalen wahrnehmen. Auch sie wird dieses Amt ehrenamtlich ausüben. 

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Fast 80 Jahre nach dem Holocaust sind Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Zielscheibe von unversöhnlichem Hass. Fast jeder Vierte in Nordrhein-Westfalen hat antisemitische Einstellungen. Diese Befunde schmerzen, sie sind inakzeptabel. Es ist unsere Pflicht und unser Auftrag, uns Antisemitismus mit aller Kraft entgegenzustellen. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat dies im Ehrenamt der Antisemitismusbeauftragten mit starker Stimme und großem Engagement getan. Mit zahlreichen Initiativen, Studien und intensiver Präventionsarbeit hat sie konsequent gemahnt, angeklagt, sensibilisiert und informiert. Ihre Tätigkeit hat nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus gewirkt und große Anerkennung erfahren. Für diesen großen persönlichen Einsatz und den Erfolg ihrer Arbeit gilt ihr mein aufrichtiger Dank. Mit Sylvia Löhrmann konnten wir eine Nachfolgerin gewinnen, die sich seit Jahren für eine lebendige Erinnerungskultur, für die Verständigung zwischen den Religionen sowie die deutsch-israelische Freundschaft engagiert. Ich bin dankbar, künftig Sylvia Löhrmann in diesem wichtigen Amt an unserer Seite zu haben.“ 

Stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur: „Es ist keine neue, dafür aber nicht minder bitterere Erkenntnis, dass antisemitische Denkmuster noch immer tief und in allen Teilen unserer Gesellschaft verankert sind. Ob von links oder rechts, religiös oder anderweitig motiviert, wir müssen ihm uns auf allen Ebenen entschlossen und mit aller Macht entgegenstellen. Eine, die das in den vergangenen Jahren in beeindruckender Art und Weise getan hat, ist Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Als Antisemitismusbeauftrage des Landes Nordrhein-Westfalen hat sie das Amt vom ersten Tag an mit Courage, aber auch Zuversicht ausgefüllt. Für ihre Aufbauarbeit und ihren Einsatz gebührt ihr unser aller Dank, Respekt und Anerkennung. Ich freue mich zugleich sehr, dass mit dem Wechsel im Amt dieses Wirken nun nahtlos weitergeführt werden kann. Mit Sylvia Löhrmann folgt eine Person, deren private wie politische Biografie untrennbar mit der Würdigung jüdischen Lebens, dem Engagement für eine lebendige Erinnerungskultur und dem Kampf gegen Antisemitismus verknüpft ist. Ich wünsche ihr viel Erfolg und freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: „Nach sechs intensiven und bewegenden Jahren als erste Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen fällt mir der Schritt nicht leicht, denn die mit dem Amt verbundenen Aufgaben liegen mir sehr am Herzen und haben mich sehr erfüllt. Für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Politik, Zivilgesellschaft sowie jüdischen Verbänden und Institutionen möchte ich mich bedanken. Ich blicke daher, auch in diesen schweren und unsicheren Zeiten, mit Zuversicht auf die Fortschritte, die gemeinsam erzielt wurden und bin dankbar, dass mit Frau Löhrmann eine Nachfolgerin dieses wichtige Amt antritt, die sich mit viel Herzblut und Engagement für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus einsetzt.“ 

Sylvia Löhrmann: „Sehr gerne stelle ich mich der herausfordernden Aufgabe und danke der Landesregierung für das mir entgegengebrachte Vertrauen für dieses so wichtige Amt in schwieriger gewordenen Zeiten.  An die von Frau Leutheusser-Schnarrenberger geleistete hervorragende Aufbauarbeit kann ich nahtlos anknüpfen und – auch dank eines sehr vertrauensvoll und professionell gestalteten Übergangs – mit meiner Arbeit sofort beginnen. Das Judentum war und ist konstitutiv für Deutschland. Jüdisches Leben in all seiner Vielfalt sichtbar und erlebbar zu machen, kann einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus leisten. Aufklärung, Bildung und Begegnung sind für mich die zentralen Handlungsfelder. Ich freue mich auf eine konstruktive zielgerichtete Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren.“

Hintergrund: 

Am 14. Juni 2018 hat der Landtag Nordrhein-Westfalen einstimmig die Landesregierung aufgefordert, einen Antisemitismusbeauftragten bzw. eine Antisemitismusbeauftragte für Nordrhein-Westfalen zu berufen. Dem ist die Landesregierung am 6. November 2018 nachgekommen und hat Frau Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger als erste Antisemitismusbeauftragte des Landes berufen und im Oktober 2022 durch Kabinettbeschluss in ihrem Amt weiter bestellt. Die Antisemitismusbeauftragte koordiniert unter anderem präventive Maßnahmen der Antisemitismusbekämpfung und fungiert als Ansprechpartner für Opfer von antisemitischen Taten. Zudem legt sie dem Landtag jährlich einen Bericht über ihre Arbeit vor und empfiehlt in diesen Maßnahmen zur Bekämpfung des Antisemitismus.

Frau Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann war von 1995 bis 2017 Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen. Als stellvertretende Vorsitzende engagierte sie sich in der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Landtag. Von 2010 bis 2017 war Sylvia Löhrmann stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Schule und Weiterbildung. Als Generalsekretärin des Vereins „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ war sie maßgeblich am Erfolg des Festjahres beteiligt und hat dazu beigetragen, jüdisches Leben in Vergangenheit und Gegenwart sichtbar zu machen. Neben ihren politischen Ämtern hat sich Frau Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann stets für eine lebendige Erinnerungskultur, für die Verständigung zwischen den Religionen sowie die deutsch-israelische Freundschaft engagiert, unter anderem im Kuratorium des deutschen Freundeskreises von Yad Vashem.

 

 

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