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Jahresbericht 2024 RIAS NRW

940 antisemitische Vorfälle in Nordrhein-Westfalen 2024

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Jahresbericht 2024 RIAS NRW

Im Jahr 2024 hat die Recherche und Informationsstelle RIAS NRW 940 antisemitische Vorfälle dokumentier und analysiert. Durchschnittlich wurden somit 18 antisemitische Vorfälle pro Woche gemeldet, alleine in Nordrhein-Westfalen. Dies entspricht einem Anstieg um 42 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023. Auch 2023 wurde mit 664 antisemitischen Vorfällen schon ein Höchststand erreicht. Es zeigt, die Zahlen steigen Jahr für Jahr. 

Die Tatorte sind dabei vielfältig. Zu Übergriffen ist es der Studie zufolge vor allem im öffentlichen Raum gekommen – auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Bildungseinrichtungen und auch an Gedenkorten. Neben einem Fall von extremer Gewalt wurden demnach 18 Angriffe, 22 Bedrohungen, 61 gezielte Sachbeschädigungen, 56 Massenzuschriften, 228 Versammlungen, fünf Diskriminierungen sowie 549 Fälle von verletzendem Verhalten registriert. Den Jahresbericht finden Sie hier.

Die Beauftragte für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur sieht die Entwicklungen mit Besorgnis: „Seit Jahren steigen sowohl die antisemitischen Straftaten wie auch Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Die von RIAS NRW dokumentierten 940 antisemitischen Vorfälle sind weit mehr als eine bloße Statistik – es sind Einzelschicksale von Betroffenen. Die Zahlen spiegeln das Unsicherheitsgefühl der in Nordrhein-Westfalen lebenden Jüdinnen und Juden wider. Dass sich ein Großteil der Vorfälle im öffentlichen Raum ereignet, zeigt, wie salonfähig Antisemitismus geworden ist – gerade in Bezug auf den israelbezogenen Antisemitismus. Durch die Analyse der gemeldeten Vorfälle durch die Meldestelle erhalten wir ein umfassenderes Bild, wie und wo sich Antisemitismus äußert und schafft damit eine wichtige Grundlage für gezielte Präventionsmaßnahmen. Und hier sind wir alle gefordert, denn jeder einzelne der 940 Vorfälle ist ein Appell an uns alle, dass wir nicht aufhören dürfen, gegen Antisemitismus vorzugehen.

Ausdrücklich danken möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre wichtige Arbeit wie auch den Menschen, die antisemitische Vorfälle melden. Einen Vorfall zu melden ist hier möglich und trägt dazu bei, dass wir ein möglichst umfassendes Bild der Entwicklung erhalten.

 

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Portraitfoto von Sylvia Löhrmann

Zum 27. Januar

Mit den Worten „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken“, erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1966 den 27.01. zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
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Portraitfoto von Sylvia Löhrmann

Zum 27. Januar

Mit den Worten „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken“, erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1966 den 27.01. zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
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