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Eine Schülergruppe bearbeitet Materialien zu Zeitzeugenberichten

Zweitzeugen gewinnt Obermayer Award 2023

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Eine Schülergruppe bearbeitet Materialien zu Zeitzeugenberichten

Jährlich wird mit den Obermayer Awards herausragendes Engagement zur Bewahrung jüdischer Geschichte und zur Bekämpfung von Vorurteilen in der heutigen Zeit ausgezeichnet. Zu den PreisträgerInnen 2023 gehört auch ein Projekt aus Nordrhein-Westfalen: Zweitzeugen.

Die Obermayer Awards würdigen deutsche Bürger/-innen und Organisationen, die sich in der Erinnerungsarbeit an die durch das NS-Regime zerstörten jüdischen Gemeinden in ihrer Region engagieren und ausgehend von der Lokalgeschichte Antisemitismus und Diskriminierung bekämpfen.

Die Preisverleihung findet am 23. Januar 2023 im Berliner Abgeordnetenhaus im Rahmen der Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages statt. Die Feierstunde wird ab 18:00 Uhr als Präsenzveranstaltung begangen und kann darüber hinaus in einem Livestream auf den Websites des Abgeordnetenhauses und von Widen the Circle verfolgt werden.

"In einer Zeit, in der in vielen Ländern Antisemitismus und andere Formen von Vorurteilen und Hass immer mehr um sich greifen, sind die diesjährigen Preisträger*innen Vorbilder für alle, die sich für die Überwindung von brutalem Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz einsetzen" so Joel Obermayer, Geschäftsführer Widen the Circle.

Die Obermayer Awards gehen an deutsche Einzelpersonen und Organisationen, die aufgezeigt haben, welch wichtige Rolle die jüdische Bevölkerung vor der Zeit des Nationalsozialismus über Hunderte von Jahren für die deutsche Gesellschaft spielte. Ausgezeichnet wird darüber hinaus das Engagement von Menschen, die sich ausgehend von den Lehren aus der Geschichte der Bekämpfung von Vorurteilen und Rassismus (einschließlich Antisemitismus) widmen und die Verständigung zwischen verschiedenen Gruppen fördern, um dem Aufkommen und der zunehmenden Verbreitung von Vorurteilen etwas entgegenzusetzen.

Zu den Preisträgern 2023 gehört auch der Verein Zweitzeugen e.V. aus Essen.

"Ich freue mich sehr über diesen Preis für Zweitzeugen e.V. Der Verein, sein Team und sein Umfeld leisten seit mehr als 10 Jahren eine hervorragende Arbeit gegen das Vergessen und für die Motivation junger Menschen, sich gegen Antisemitismus einzusetzen" sagte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

Der Zweitzeugen e.V. lässt junge Menschen anhand der Lebensgeschichten von Holocaust-Überlebenden zu "zweiten Zeugen" werden. Bis heute hat der Verein mit 37 Überlebenden zusammengearbeitet, ihre Lebensgeschichten in großer Detailtiefe recherchiert und diese öffentlich zugänglich gemacht: über vielfältige Workshops sowie Videos, Wanderausstellungen, Zeitschriftenartikel, TV-Beiträge und auf verschiedenen Plattformen. Es wurden pädagogische Konzepte entwickelt, um den Kindern und Jugendlichen Empathie und einen emotionalen Zugang zu den Überlebenden zu vermitteln und sie gleichzeitig für Diskriminierung im heutigen Deutschland zu sensibilisieren. Die Herangehensweise des Vereins, der mit Kindern ab dem Alter von 10 Jahren arbeitet, wurde bereits von anderen Schulen in Nordrhein-Westfalen und deutschlandweit übernommen.

Die Auszeichnung ist eine Wertschätzung für dieses Engagement, das ich sehr gern unterstütze.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

 

Alle weiteren PreisträgerInnen und mehr Informationen zu den Obermayer Awards finden Sie in der Pressemitteilung auf www.parlament-berlin.de und der Webseite der Obermayer Awards.

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Inge Auerbacher

Inge Auerbacher spricht im Bundestag

Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar 2022 wird die Holocaust-Überlebende, Inge Auerbacher, eine Rede im Bundestag halten. Auerbacher ist 1934 in Kippenheim in Baden-Württemberg geboren. Am 22. August 1942 wird die siebenjährige Inge mit ihren Eltern zum Sammelplatz in Göppingen gebracht und erhält die Transport-Nummer XIII‑1–408. Zwei weitere Nächte werden sie in der Sammelhalle am Stuttgarter Killesberg interniert und anschließend ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Das kleine Mädchen überlebt zusammen mit ihren Eltern den schrecklichen Terror des Nazi-Regimes und widmet seither ihr Leben als Zeitzeugin dem Kampf gegen Antisemitismus.
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